Vulva/ Vagina

Veröffentlicht am 10. Dezember 2024 um 18:49

Folge 2

Vulva, Vagina und das Tabu der Weiblichkeit: Ein Blick aus Therapie und Kunst

 

Die Begriffe Vulva und Vagina werden oft verwechselt, obwohl sie unterschiedliche Teile der weiblichen Anatomie beschreiben. Warum ist dieses Missverständnis so verbreitet? Und warum ist die Darstellung weiblicher Geschlechtsorgane in der Kunst und Gesellschaft nach wie vor ein Tabu? In diesem Beitrag diskutieren wir Aufklärung, Anatomie und Kunst – mit fachlichen Einblicken von Stephanie, Sexualtherapeutin, und einem Blick auf die Rolle der Kunst.

 

 Der Unterschied zwischen Vulva und Vagina

 

Die häufige Verwechslung von Vulva und Vagina zeigt, wie oberflächlich und ungenau unsere Aufklärung oft ist.

 

Die Vulva ist der äußere Bereich der weiblichen Geschlechtsorgane. Dazu gehören:

  • Schamlippen (innere und äußere)
  • Klitoris
  • Scheideneingang
  • Venushügel

 

Die Vagina hingegen ist der innere Kanal, der von der Vulva bis zum Gebärmutterhals führt.

 

Dass wir so oft nur ‚Vagina‘ sagen, obwohl wir eigentlich ‚Vulva‘ meinen, zeigt, wie sehr die äußeren, sichtbaren Bereiche der weiblichen Anatomie ignoriert werden – und damit oft auch die Lust.

 

Kunst als Spiegel gesellschaftlicher Tabus

 

Die Kunst hat eine lange Geschichte der Darstellung des menschlichen Körpers. Doch während männliche Genitalien in Skulpturen und Gemälden oft präsent sind, wird die Vulva in der Kunst oft zensiert oder tabuisiert. Einige Künstlerinnen brechen jedoch dieses Schweigen und nutzen ihre Werke, um die Vulva sichtbar zu machen.

 

Warum brauchen wir eine neue Aufklärung?

 

Stephanie und Nicole sind sich einig: Die Art und Weise, wie wir über weibliche Anatomie sprechen, muss sich ändern.

 

  1. Unsichtbarkeit erzeugt Scham

 

Das Tabu, über die Vulva offen zu sprechen, führt oft zu Unsicherheit und Unwissenheit – sowohl bei Frauen als auch bei Männern.

Wie sollen junge Frauen ein gesundes Körperbild entwickeln, wenn sie nicht einmal die richtigen Begriffe für ihre Anatomie kennen?“

 

  1. Kunst als Mittel zur Aufklärung

 

Nicole sieht in der Kunst eine Möglichkeit, das Unsichtbare sichtbar zu machen:

 

Kunst kann die Grenzen verschieben. Sie kann uns zeigen, wie normal, kraftvoll und vielfältig der weibliche Körper ist.

 

  1. Vielfalt der Körper und Lust anerkennen

 

Eine neue Aufklärung sollte auch die Vielfalt weiblicher Lust und Anatomie ins Zentrum rücken. Die Klitoris beispielsweise, ein zentrales Lustorgan, wurde erst in den letzten Jahrzehnten wissenschaftlich vollständig erforscht.

 

  Wir müssen anerkennen, dass es nicht ‚die eine richtige Sexualität‘ gibt. Jeder Körper ist anders, und das ist etwas, das gefeiert werden sollte.

 

Unsere Botschaft: Schluss mit dem Tabu

 

Indem wir die richtige Terminologie verwenden, die Anatomie offen besprechen und künstlerische Perspektiven einbeziehen, schaffen wir Raum für mehr Selbstbewusstsein, Vielfalt und Akzeptanz.

Wissen ist Macht – und das gilt besonders, wenn es um unsere eigenen Körper geht.

Es geht nicht darum, jede Vulva auf eine Leinwand zu bringen. Aber es geht darum, die Themen, die mit Scham behaftet sind, aus dem Dunkeln ins Licht zu holen.“

Mehr dazu: Unsere Folge Vulva/ Vagina.

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